Naturgeschichte

Eingangsbereich

Eingangsbereich links

Im April 2004 wurden unter der Baugrubensohle fĂŒr die Tiefgarage der WohnĂŒberbauung Mammutweg mehrere verstreut liegende, meist zerbrochene Knochen und ZĂ€hne eines ausgewachsenen Mammuts gefunden. Neben zwei RĂŒckenwirbeln, einigen Rippen und einem Unterkieferfragment mit stark abgekautem Backenzahn wurden Stosszahnfragmente sowie ein gut erhaltener Stosszahn geborgen. Die Funde stammen vermutlich von einem Ă€lteren Mammutbullen, dessen Knochen und ZĂ€hne nach dem Tode durch ein Hochwasser verschwemmt wurden.

Eingangsbereich rechts

Im Schaufenster von aussen sichtbar:    Neue Mammutfunde aus zĂŒrcherischen Kiesgruben und Illustrationen der vier Jahreszeiten im Rafzerfeld vor etwa 20 000 Jahren.

Im Herbst 2002 und Winter 2002/03 wurden beim Kiesabbau in der SĂŒdgrube der Weiacher Kies AG ein Oberschenkelknochen und drei verschieden grosse Fragmente von StosszĂ€hnen vom Mammut gefunden. Alle vier Funde stammen aus einer braunen siltigen Sandlinse, die in etwa 12 m Tiefe im Kies auftrat. Knochen und ZĂ€hne aus Kies- und Sandgruben haben meist eine sehr helle Farbe, da das organische Material im sauerstoffhaltigen Porenwasser vollstĂ€ndig zersetzt wurde. Die Kosten fĂŒr die aufwĂ€ndige Konservierung wurden von der Firma Weiacher Kies AG getragen.

Die Illustrationen von CĂ©cile Schneider (www.cecileschneider.ch), die 2014 fĂŒr das Ortsmuseum HĂŒntwangen geschaffen wurden, zeigen die vier Jahreszeiten im Rafzerfeld vor etwa 20 000 Jahren. Der Blick von HĂŒntwangen gegen Osten zeigt die Schwemmebene des Rafzerfeldes zwischen den Tundra-artig bewachsenen Talflanken aus verwittertem Molassefels. Im Hintergrund die EndmorĂ€ne des Letzten Glazialen Maximums und die Front des abschmelzenden Rhein-Gletschers im unteren Thurtal.

Zeitkanal im Boden des Museums

Dieser Zeitkanal fĂŒhrt als «Roter Faden» durch die Ausstellung in die immer weiter zurĂŒck liegenden Zeitabschnitte der langen Geschichte des Wehntals. Vom Heute ĂŒber die ersten Besiedlungsspuren in das Eiszeitalter mit den Mammutfunden von Niederweningen. Dahinter folgt die Ă€ltere geologische Geschichte bis in die Jura-Zeit mit den 145 Millionen, nach neuer geologischer Zeitskala sogar 155 Millionen Jahre alten Fossilien aus den LĂ€gernkalken.

AnfĂ€nglich ĂŒberschreiten Sie mit jedem Schritt etwa 200 Jahre im Mittelalter und der Römerzeit, dann etwa 500 Jahre in der Eisen- und Bronzezeit, 5000 Jahre in der Jungsteinzeit, 25 000 Jahre in der spĂ€teren Eiszeit, 200 000 Jahre im Mittleren PleistozĂ€n, 500 000 Jahre im FrĂŒhen PleistozĂ€n, 1 Million Jahre im PliozĂ€n, 5 Millionen Jahre im MiozĂ€n, 10 Millionen Jahre im OligozĂ€n und schliesslich ĂŒberspringen Sie in der Kreide mit dem letzten Schritt fast 100 Millionen Jahre bis in die Jura-Zeit.