Die Landschaftsentwicklung im Wehntal und Glatttal der letzten 500 000 Jahre
Diese Bilderserie zeigt in Vogelschaubildern aus gleichbleibender Perspektive die Landschaftsentwicklung der letzten 500 000 Jahre im Wehntal und Glatttal.
Die Bilder basieren grösstenteils auf der Analyse der Bohrung bei Niederweningen, die 2009 in 89.50 m Tiefe den Molassefels erreichte. Die Datierung der MorĂ€ne an der Basis zeigt, dass die Felsrinne zwischen der LĂ€gern und der Egg ihre endgĂŒltige Form erst bei einem Gletschervorstoss vor etwa 185 000 Jahren erhielt, also lange Zeit nach der grössten Vergletscherung vor etwa 500 000 Jahren.
Das heutige, stark besiedelte und landwirtschaftlich genutzte Wehntal mit seinen ausgebauten Verkehrs-, Energie-, Wasser- und Abwasserinfrastrukturen ist ein typischer weit entwickelter Siedlungsraum, umgeben von einigen naturnah gebliebenen Wald- und Berggebieten.
Nach zwei Warmzeiten und einer Kaltzeit erfolgte ein erneuter Vorstoss des Walensee-Rhein-Gletschers ĂŒber die Felsschwelle von Hombrechtikon (hinten-rechts) ins Glatt- und Wehntal. Erosion der ĂŒbertieften Felsrinne im Wehntal zwischen der LĂ€gern und der Egg. SpĂ€rliche Vegetation aus GrĂ€sern und KrĂ€utern.
In zusammenhĂ€ngenden kalten Seen im Wehntal und unteren Glatttal lagerte sich feiner Schlamm ab. Die Gletscherstirn lag im Raum Kloten. Permafrost und eine lockere Vegetation aus GrĂ€sern, KrĂ€utern und einzelnen Wacholder- und WeidenbĂŒschen prĂ€gten die Ufer und die von MorĂ€nen bedeckten HĂ€nge.
In der letzten Warmzeit ("Eem") entstanden Flachmoore und BruchwÀlder mit Erlen und Hasel am Ufer der verlandenden Seen. Daneben wuchs ein dichter Wald aus Fichten (Rottanne), an etwas trockeneren HÀngen dominierte die Weisstanne. In dieser Zeit entstand die 2 m dicke untere Torfschicht.
Nach erneuter Ăberflutung durch Klimaverschlechterung entstand wĂ€hrend einer noch relativ warmen Phase in der Mitte der letzten Eiszeit ("WĂŒrm") ein Flach- und Hochmoor am Rand des verlandeten Wehntalsees. Mammut, Wollhaarnashorn und andere Eiszeittiere besiedelten die RiedflĂ€chen und offenen FichtenwĂ€lder.
Beim letzten Vorstoss des Walensee-Rhein-Gletschers ins untere Glatttal wurde das Wehntal nicht mehr vom Eis ĂŒberfahren. Ein Gletscherbach aus der StirnmorĂ€ne bei SĂŒnikon schĂŒttete eine gegen Niederweningen schmaler werdende Schotterrinne. Starker Permafrost fĂŒhrte zu Deformationsstrukturen im Mammuttorf von Niederweningen.
Nach der starken ErwĂ€rmung am Ende der letzten Eiszeit bildeten sich grosse RiedflĂ€chen mit dem mĂ€andrierenden Surbbach. Dichter Laub- und Nadelwald wuchs auf den Flanken der LĂ€gern und der Egg. Auf der SĂŒdseite der LĂ€gern oberhalb Otelfingen wurde Silex-Bergbau betrieben und in den TĂ€lern begann vermutlich die Besiedelung.